Zeittafel zur Geschichte von Hammersdorf
ca. 1150 | Gäste aus Moselfranken, Flandern und Brabant gründen die Siedlung ‑Villa Hermani, Hermannsdorf, später Hermannstadt |
1192-1196 | Erste urkundliche Erwähnung von Hermannsdorf |
1309 | 05. April, erste urkundliche Erwähnung von Hermannsdorf im Zusammenhang mit der Person des Seelsorgers der Gemeinde ‑Johannes Plebanus de villa Humberti Demnach ist die Gründung des Dorfes früher anzusetzen, da die Präsenz eines Geistlichen eine bestimmte Anzahl von Menschen mit festem Wohnsitz voraussetzt |
1342 | Stephanus Zeyling de villa Umberti und Michael Albrecht nehmen als Vertreter Hammersdorfs an der Tagung der Hermannstädter Stuhlversammlung teil |
1366 | Hermannsdorf wird in den Rang einer Stadt erhoben. Ab jetzt heisst die Siedlung Hermannstadt |
1375 | Der Geistliche ‑ Tilmanus de Septem castris de villa Humperti gehört zu den Ältesten akademisch gebildeten Pfarrern des Hermannstädter Kapitels. Er hatte in Prag und in Wien studiert. |
1380 | Erste urkundliche Erwähnung einer Schule in Hermannstadt. Erste urkundliche Erwähnung eines Hannen in Hammersdorf mit Namen ‑Clesel Clügel |
1414 |
Erste urkundliche Erwähnung des deutschen Ortsnamen
Hammersdorf Im Zusammenhang mit dem Obergeistlichen georgius Plebanusde Hummerstorff bzw. de Hummelstarff |
1432 |
Bei einer Belagerung von Hermannstadt durch die
Türken, wurde Hammersdorf in Mitleidenschaft gezogen. |
1438 | Der türkische Sultan Munrad II. zerstört Mühlbach, Karsburg und fast alle Siebenbürgische Dörfer. |
1468 | In dieser Zeit gab es 58 Häuser in Hammersdorf ‑Hommorsdorf |
1488 | Älteste Volkszählung bei den Sachsen. ‑Hommersdorf hatte damals 47 Gäste oder Wirte, vier Arme, einen Besitzlosen, einen Hirten, einen Müller. |
1493 | Einbruch der Türken und Verwüstungen in der Zibinsebene |
1494 | Landtag in Hermannstadt. Hammersdorf beteiligt sich an der Verköstigung der Teilnehmer mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Hammersdorf zahlt 144 Gulden Steuer. |
1500 | Hammersdorf exportiert Lehm für den Bau von Öfen. |
1520 | Eine sächsische Familie aus Hammersdorf zieht um in das nahe gelegene Baumgarten, rumänisch Bungard. |
1525-1554 | Der Gelehrte Georg Thobiaschi ist erster evangelischer Pfarrer in Hammersdorf nach der Reformation. |
1526 |
Mehrjährige Belagerung von Hermannstadt durch die
Türken. Die umliegenden Ortschaften wurden dabei öfters in Mitleidenschaft gezogen. |
1532 | Auf der ältesten Landkarte Siebenbürgens, von Johannes Honterus, ist ‑Humersdorf mit einer Wehrkirche eingezeichnet |
1540 | Die Truppen des Siebenbürgischen Wojewoden Petrus Petrowitsch lagern bei Hammersdorf |
1543 | Durchführung der Reformation in Hermannstadt und Umgebung |
1544 | Erste evangelische Kirchenvisitation in den Kirchengemeinden |
1545 | Hammersdorf dient als Quartier für türkische Persönlichkeiten |
1551 | Einzug österreichischer Besatzungstruppen in Hermannstadt |
1554 | In diesem Jahr sterben 3200 Hermannstädter an der Pest |
1561 | Die Hammersdorfer wählen den Rektor des Hermannstädter Gymnasiums Stefan Gross zum Hammersdorfer Pfarrer |
1570 | Erste Erwähnung der Mühlgasse ‑Mulle Gasse, ‑Milegasse |
1572 | Hammersdorf zählt 76 Wirte |
1600 | Truppen des kaiserlichen Feldherren Basta setzen Hammersdorf in Brand |
1602 | Hammersdorf wird vom siebenbürgische Fürsten Sigismund Bathori zerstört |
1606-1642 | Einige Hammersdörfer sind am Gymnasium in Hermannstadt immatrikuliert |
1658-1661 | Hammersdorf wird von muntenischen und siebenbürgischen Truppen verwüstet und zerstört |
1662 | Wiederherstellung der Kirche |
1690 | Ungarische Truppen brennen Hammersdorf nieder |
1698 | Ein Grossteil des Dorfes und das Pfarrhaus werden niedergebrannt |
1705-1707 |
Kurutzen plündern das Dorf. Viele Menschen und Tiere werden verschleppt. |
1710-1711 | Die Pest fordert viele Todesopfer |
1721 |
Die meisten Häuser sind aus Stein gebaut. Das Dorf zählt 50 sächsische und 15 rumänische Wirte. |
1734-1738 | Ansiedlung von 45 Emigranten aus Kärnten. |
1752-1756 | Ansiedlung von 7 österreichischen Emigranten. |
1821-1862 | Johann Michael Ackner ist der Pfarrer mit der längsten Wirkungszeit in Hammersdorf. Er ist Archäologe und Naturwissenschaftler. |
1898 |
Hammersdorf führt Gericht gegen die Fassbinderzunft
aus Hermannstadt wegen Abrodung der Wälder in der Umgebung von Hammersdorf. Bau und Einweihung der neuen Schule |
1901 | Gründung der Hammersdörfer Blaskapelle |
1916 | Zwischen dem 16.-21. September findet bei Hermannstadt und auch auf dem Hammersdörfer Berg, die erste grosse Schlacht des 1. Weltkriges, zwischen Rumänien und Österreich-Ungarn statt |
1930 | Hammersdorf zählt 2315 evangelische Seelen |
1940-1944 | Wehrpflichtige Männer ziehen in den Krieg |
1945 | Deportation von arbeitsfähigen Männern und Frauen nach Russland |
1952 | Einführung des elektrischen Stromes in die Kirche |
1954 | Reparaturen an Kirche und Pfarrhaus durch die Nachbarschaften |
1965 | Beginn der Ausreise der Siebenbürger Sachsen nach Deutschland |
1973 |
Michael Schuller wird zum Gemeindepfarrer gewählt. Hammersdorf hat 1286 evangelische Gemeindemitglieder. |
1974 | Reparaturen an der Ringmauer werden abgeschlossen. Anzahl der Auswanderer nach Deutschland steigt an. |
1975 | Hammersdorf zählt 210 Kinder Renovierung des Dachstuhls. Wegen Überschwemmungen im Umkreis von Hermannstadt, leistet Hammersdorf Spenden im Wert von 20.000 Lei. Es wächst das sächsische Zusammengehörigkeitsgefühl. |
1976 | Einbau einer Zentralheizung im Pfarrhaus und im Bibelstundenraum. Erstmals erfolgt auch die Beheizung der Kirche. |
1977 | Lawinenkatastrophe am Bilea See. Ein Jugendlicher aus Hammersdorf verliert sein Leben. Der Hauptweg zum Friedhof wird betoniert. |
1978 | Ausbesserungsarbeiten an der Ringmauer, dem Pfarrhaus und dem Gemeindehaus |
1979 | Ausmalen der Kirche. Die alten Fenster werden mit Butzenscheiben versehen. |
1980 |
Junge Vikare bringen neuen Schwung in das
Gemeindeleben. 12 Jugendliche werden an Blasinstrumenten unterrichtet. Einführung eines neuen Gesangbuches. |
1981 | Es leben 1108 deutsche Seelen im Ort. |
1982 | Verunsicherung macht sich breit durch die vielen Auswanderungen. Die Glockenläute- und Lautsprechanlage wird in Betrieb genommen. |
1984 |
Die Gemeinde zählt 969 Seelen. Am 12. August findet ein grosses Gemeindefest statt. Der Kirchenchor und die Blaskapelle wirken mit. Die Frauen der Nachbarschaften haben eine Woche lang für die Christbescherung gearbeitet. |
1985 | Am 14. Juli findet ein grosses Gemeindefest auf dem Kirchhof statt. Der von Hand geführte Leichenwagen tritt in Gebrauch. |
1986 |
Die Gemeinde zählt 826 Seelen. Am 27. Juli findet ein grosses Gemeindefest im Saal statt. Im Bibelraum werden Filme zu christlichen Themen gezeigt. Die Gemeinde erhält Spenden, sowie Hilfsgüter und Medikamente aus Westphalen. Die Auswanderung bewirkt dass Nachbarschaften sich zusammen aushelfen müssen. |
1987 | Die Gemeinde schrumpft. Es werden Lebensmittel an jedes Gemeindemitglied verteilt. Aus 7 Nachbarschaften, werden 4 Nachbarschaften gebildet. Die Gedenktafeln werden am Totensonntag eingeweiht. |
1988 | Die evangelische Kirchengemeinde zählt noch 743 Seelen. Am 14. August Gemeindefest. |
1989 | Es werden Sanierungsarbeiten an der Kirche, der Sakristei, der Kapelle und des Predigerhauses, der Ringmauer und der Turmuhr durchgeführt. Der Turmknopf mit der Wetterfahne wird neu vergoldet. Im August wird das alljährliche Gemeindefest gefeiert. Die Anzahl der Gemeindemitglieder schrumpft auf 743 Seelen. |
1990 | Die grosse Auswanderungswelle beginnt. Die Anzahl der Nachbarschaften wird auf 2 verringert. Am Leuchtersingen nehmen noch 20 Kinder statt. Am 31. Dezember zählt die Kirchengemeinde noch 240 Seelen. |
1991 | Die Kirchenleitung beginnt mit der Bergung und Zentralisierung der wichtigsten Archivbestände. Am Religionsunterricht beteiligen sich auch Kinder anderer Konfessionen. Die Gottesdienste finden im Bibelstundenraum statt. Durch häufigere Zusammenkünfte versucht man der Vereinsamung Herr zu werden. Am 31. Dezember zählt die Gemeinde noch 163 Seelen |
1992 | Die Musikbegleitung von Trauerzügen wird von den Neppendörfer Musikanten übernommen. Dem Hammersdörfer Ortspfarrer Michael Schuller wird vom Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker das Bundesverdienstkreuz I. Klasse verliehen. |
1993 | In Hammersdorf wird das Erdgas eingeführt. Am 31. Dezember leben noch 93 Seelen im Dorf. |
1994 | Bedingt durch die Auswanderung des Pfarrers Michael Schuller nach Deutschland, findet im Oktober die letzte Eintragung ins Gedenkbuch der Hammersdörfer Kirchengemeinde statt. Wegen geringer Mitgliederzahl, verliert Hammersdorf sein Pfarrerwahlrecht. Hammersdorf zählt noch 50 Mitgleider. |
2003 | Die sächsische Gemeinschaft ist auf 40 Mitglieder geschrumpft. |
2006 | Am 23. Juni erklärt das Hammersdörfer Presbyterium seinen verwaltungstechnischen Anschluss an das Hermannstädter Pfarramt. Am 30. November werden dem Hermannstädter Pfarramt die Abendmahlsgeräte übergeben. |
2007 | Glöckner Hermann Derner bleibt als Mieter in der Glöcknerwohnung im Kirchhof. |
2008 | Die Hammersdörfer Kirchenbücher konnten von Johanna Köber und Erwin Köber eingesehen werden. Die Gedenkbücher (Chroniken) werden im Zentralarchiv der Landeskirche ‑Friedrich Teutsch Haus aufbewahrt |