Kultur


Die Kirchenburg Hammersdorf ist seit Jahren ein Ort für Künstler

Hier hat der Landschaftsarchitekt Andreas Kipar (Mailand) 2013 den Nutzungsplan für das Gelände, die Gebäude handgezeichnet und auf  diese Art Gespräche Über „Zukunft Kirche“ in verschiedenen Gruppen der Gemeinde und der Stadt initiiert. 


Hier haben die beiden japanischen Künstler Rie Kawakami und Tetsuro Kano in der Passionszeit 2014 sechs Wochen gelebt und gearbeitet. Sie sollten den Ort spüren und sich hierzu künstlerisch ausdrücken. Kawakami hat in einer ihrer Arbeiten die Kirchenburg durchlässig gemacht – für das Licht.
An der Außenseite des Chorraumes hat Rie Kawakami aus alten handbehauenen Dachlatten eine Art Lichtkegel dargestellt, die von der Kirche ausgehen – ein so starkes Licht, dass es sogar durch die kleinen romanischen Chorfenster dringt, die seit Jahrhunderten zugemauert sind.

 

Hier haben die Musiker Jürg Leutert und Brita Falch-Leutert mit einer Konzertreihe zu Engeln (im Kirchenraum wimmelt es von Engeldarstellungen) die ehemalige Dorfkirche bleibend als Ort für solche Kunstveranstaltungen etabliert. Mit der Ausstellung „Kunst auf der Baustelle“ gab 2015 der Hermannstädter Künstler Mircea Stănescu mit seinen Bildern dem Renovierungsprojekt in der Alten Schule eine andere Würde, jenseits von Schutt , Staub, Schutzmaßnahmen. In der frisch hergerichteten Aula der Alten Schule hängen großflächige Bilder des rumänisch-französischen Künstlers Eugen Tăutu. Diese haben spirituelle Wirkmächtigkeit: eines ist wie ein riesiges Mandala, das den Betrachter in seine Mitte, zu Gott, führt. Das andere mag einladen, sein Leben in aller Brüchigkeit vor Gott zu bringen.

 

Die Hermannstädter Konzeptkünstler, die sich als „Grupul NOSTRU“ zusammengeschlossen haben, nehmen gerne die Herausforderung an, den Geist der Kirchenburg als Ort für Umwelt, Bildung, Spiritualität je neu zu erkunden und das Ergebnis ihrer Auseinandersetzungen sommers der Öffentlichkeit zu präsentieren. So beispielsweise mit Arbeiten zu „Tomate und Basilikum“ 2016 oder „Garten Party“ 2017, wo sie zu kritischer Auseinandersetzung um einen nachhaltigen Lebensstil einluden.

Der ehemals Hermannstädter, jetzt Berliner Künstler Miron Schmückle gestaltet einzelne Garten Zeilen, macht gelegentlich epische Kräuterführungen durch den Pfarrgarten, plant Kochperformances in der neuen Gemeindeküche und stellt Naturbilder vor, die ein einziges Loblied auf Gottes wunderbare Schöpfung sind.