Geschichte

ca. 1150Gäste aus Moselfranken, Flandern und Brabant gründen die Siedlung Villa Hermani, Hermannsdorf, später Hermannstadt.
130905. April: Erste urkundliche Erwähnung von Hammersdorf im Zusammenhang mit dem dortigen Geistlichen Johannes Plebanus de villa Humberti. Demnach ist die Gründung des Dorfes früher anzusetzen, da die Präsenz eines Geistlichen eine bestimmte Anzahl von Menschen mit festem Wohnsitz voraussetzt.
1342Stephanus Zeyling de villa Umberti und Michael Albrecht nehmen als Vertreter Hammersdorfs an der Tagung der Hermannstädter Stuhlversammlung teil.
1366Hermannsdorf wird in den Rang einer Stadt erhoben. Ab jetzt heisst die Siedlung Hermannstadt.
1380Erste urkundliche Erwähnung einer Schule in Hermannstadt. Erste urkundliche Erwähnung eines Hannen in Hammersdorf mit Namen (Clesel Clügel).
1414Erste urkundliche Erwähnung des deutschen Ortsnamen Hammersdorf im Zusammenhang mit dem Ortsgeistlichen Georgius Plebanusde Hummerstorff bzw. de Hummelstarff.
1432Bei einer Belagerung von Hermannstadt durch die Türken wurde Hammersdorf vermutlich in Mitleidenschaft gezogen.
1438Der türkische Sultan Munrad II. zerstört Mühlbach, Karlsburg und fast alle Siebenbürgische Dörfer.
1488Älteste Volkszählung bei den Sachsen. Hommersdorf hatte damals 47 Gäste oder Wirte, vier Arme, einen Besitzlosen, einen Hirten, einen Müller.
1493Einbruch der Türken und Verwüstungen in der Zibinsebene.
1494Landtag in Hermannstadt. Hammersdorf beteiligt sich an der Verköstigung der Teilnehmer mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Hammersdorf zahlt 144 Gulden Steuer.
1500Hammersdorf exportiert Lehm für den Bau von Öfen.
1520Einige sächsische Familien aus Hammersdorf ziehen um in das nahe gelegene Baumgarten, rumänisch Bungard.
1525Der Gelehrte Georg Thobiaschi wird erster evangelischer Pfarrer in Hammersdorf nach der Reformation.
1526Mehrjährige Belagerung von Hermannstadt durch die Türken. Die umliegenden Ortschaften wurden dabei öfters in Mitleidenschaft gezogen.
1532Auf der ältesten Landkarte Siebenbürgens, von Johannes Honterus, ist Humersdorf mit einer Wehrkirche eingezeichnet.
1540Die Truppen des Siebenbürgischen Wojewoden Petrus Petrowitsch lagern bei Hammersdorf.
1543Durchführung der Reformation in Hermannstadt und Umgebung.
1544Erste evangelische Kirchenvisitation in den Kirchengemeinden.
1545Hammersdorf dient als Quartier für türkische Persönlichkeiten.
1551Einzug österreichischer Besatzungstruppen in Hermannstadt.
1561Die Hammersdorfer wählen den Rektor des Hermannstädter Gymnasiums Stefan Gross zum Hammersdorfer Pfarrer.
1570Erste Erwähnung der Mühlgasse als „Mulle Gasse“.
1572Hammersdorf zählt 76 Wirte.
1598Hammersdorf führt Gericht gegen die Fassbinderzunft aus Hermannstadt wegen Abrodung der Wälder in der Umgebung von Hammersdorf.
1600Truppen des kaiserlichen Feldherren Basta setzen Hammersdorf in Brand.
1602Hammersdorf wird vom siebenbürgischen Fürsten Sigismund Bathori zerstört.
1606-1642Einige Hammersdörfer sind am Gymnasium in Hermannstadt immatrikuliert.
1658-1661Hammersdorf wird von muntenischen und siebenbürgischen Truppen geplündert und zerstört.
1662Wiederherstellung der Kirche.
1690Ungarische Truppen brennen Hammersdorf nieder.
1698Ein Grossteil des Dorfes und das Pfarrhaus brennen nieder.
1705-1707Kurutzen plündern das Dorf. Viele Menschen und Tiere werden verschleppt.
1710-1711Die Pest fordert viele Todesopfer.
1721Die meisten Häuser sind aus Stein gebaut. Das Dorf zählt 50 sächsische und 15 rumänische Wirte.
1734-1756Ansiedlung von 52 Emigranten aus Kärnten.
1821-1862Johann Michael Ackner ist der Pfarrer mit der längsten Wirkungszeit in Hammersdorf. Er ist Archäologe und Naturwissenschaftler.
1898Bau und Einweihung der neuen Schule.
1901Gründung der Hammersdorfer Blaskapelle.
1916Zwischen dem 16.-21. September findet bei Hermannstadt und auch auf dem Hammersdorfer Berg, die erste grosse Schlacht des 1. Weltkriges, zwischen Rumänien und Österreich-Ungarn statt.
1940-1944Wehrpflichtige Männer ziehen in den Krieg.
1945Deportation von arbeitsfähigen Männern und Frauen nach Russland.
1952 Einführung des elektrischen Stromes in die Kirche.
1954Reparaturen an Kirche und Pfarrhaus durch die Nachbarschaften.
1965Beginn der Ausreise der Siebenbürger Sachsen nach Deutschland.
1973Michael Schuller wird zum Gemeindepfarrer gewählt.
1974Reparaturen an der Ringmauer werden abgeschlossen. Anzahl der Auswanderer nach Deutschland steigt an.
1975Hammersdorf zählt 210 Kinder. Renovierung des Dachstuhls. Wegen Überschwemmungen im Umkreis von Hermannstadt, leistet Hammersdorf Spenden im Wert von 20.000 Lei. Es wächst das sächsische Zusammengehörigkeitsgefühl.
1976Einbau einer Zentralheizung im Pfarrhaus und im Bibelstundenraum. Erstmals erfolgt auch die Beheizung der Kirche.
1977Lawinenkatastrophe am Bilea See. Ein Jugendlicher aus Hammersdorf verliert sein Leben. Der Hauptweg zum Friedhof wird betoniert.
1978Ausbesserungsarbeiten an der Ringmauer, dem Pfarrhaus und dem Gemeindehaus.
1979Ausmalen der Kirche. Die alten Fenster werden mit Butzenscheiben versehen.
1980Junge Vikare bringen neuen Schwung in das Gemeindeleben. 12 Jugendliche werden an Blasinstrumenten unterrichtet. Einführung eines neuen Gesangbuches.
1982Verunsicherung macht sich breit durch die vielen Auswanderungen. Die Glockenläute- und Lautsprechanlage wird in Betrieb genommen.
1984Am 12. August findet ein grosses Gemeindefest statt. Der Kirchenchor und die Blaskapelle wirken mit. Die Frauen der Nachbarschaften haben eine Woche lang für die Christbescherung gearbeitet.
1985Am 14. Juli findet ein grosses Gemeindefest auf dem Kirchhof statt. Der von Hand geführte Leichenwagen tritt in Gebrauch.
1986Am 27. Juli findet ein grosses Gemeindefest im Saal statt. Im Bibelraum werden Filme zu christlichen Themen gezeigt. Die Gemeinde erhält Spenden, sowie Hilfsgüter und Medikamente aus Westfalen. Die Auswanderung bewirkt dass Nachbarschaften sich zusammen aushelfen müssen.
1987Die Gemeinde schrumpft. Es werden Lebensmittel an jedes Gemeindemitglied verteilt. Aus 7 Nachbarschaften, werden 4 Nachbarschaften gebildet. Die Gedenktafeln werden am Totensonntag eingeweiht.
1989Es werden Sanierungsarbeiten an der Kirche, der Sakristei, der Kapelle und des Predigerhauses, der Ringmauer und der Turmuhr durchgeführt. Der Turmknopf mit der Wetterfahne wird neu vergoldet. Im August wird das alljährliche Gemeindefest gefeiert.
1990Die grosse Auswanderungswelle beginnt. Die Anzahl der Nachbarschaften wird auf 2 verringert. Am Leuchtersingen nehmen noch 20 Kinder statt.
1991Die Kirchenleitung beginnt mit der Bergung und Zentralisierung der wichtigsten Archivbestände. Am Religionsunterricht beteiligen sich auch Kinder anderer Konfessionen. Die Gottesdienste finden im Bibelstundenraum statt. Durch häufigere Zusammenkünfte versucht man der Vereinsamung Herr zu werden.
1992Die Musikbegleitung von Trauerzügen wird von den Neppendorfer Musikanten übernommen. Dem Hammersdorfer Ortspfarrer Michael Schuller wird vom Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker das Bundesverdienstkreuz I. Klasse verliehen.
1993In Hammersdorf wird das Erdgas eingeführt.
1994Bedingt durch die Auswanderung des Pfarrers Michael Schuller nach Deutschland, findet im Oktober die letzte Eintragung ins Gedenkbuch der Hammersdorfer Kirchengemeinde statt. Wegen geringer Mitgliederzahl verliert Hammersdorf sein Pfarrerwahlrecht.
2006Am 23. Juni erklärt das Hammersdorfer Presbyterium seinen verwaltungstechnischen Anschluss an das Hermannstädter Pfarramt. Am 30. November werden dem Hermannstädter Pfarramt die Abendmahlsgeräte übergeben.
2007Glöckner Hermann Derner bleibt als Mieter in der Glöcknerwohnung im Kirchhof.
2008Die Hammersdorfer Kirchenbücher konnten von Johanna und Erwin Köber eingesehen werden. Die Gedenkbücher (Chroniken) werden im Zentralarchiv der Landeskirche (Friedrich-Teutsch-Haus) aufbewahrt.
2009Rückerstattung der Hammersdorfer Schule.
2013Gründung des Gemeindeverbands Hermannstadt – Hammersdorf – Schellenberg.

Entwicklung der Gemeindemitgliederanzahl